1997 konnte erstmals auch die zweite Fundstelle mit prähistorischen Bergbauspuren bei Bad Sulzburg archäologisch untersucht werden [5]. Die Ausgrabungen erbrachten einen von seinen Ausmaßen her mit der Fundstelle im Münstertal vergleichbaren Umfang des Bergbaus.
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Profilschnitte durch die Rötelgrube von Bad Sulzburg
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Neben kleineren Abbaurinnen und -höhlungen entlang einer linear verlaufenden Anreicherung von Hämatit konnte hier erstmals auch eine Grube freigelegt werden, die aus bergbautechnischer Sicht an der Schwelle vom Tage- zum Untertage-Bergbau steht. In dieser vier Meter langen, einen Meter breiten und bis zu drei Meter tiefen Abbaugrube, die bei ihrer Auffindung völlig verfüllt war, haben sich zahlreiche Artefakte aus der Betriebszeit erhalten, in erster Linie Steinhämmer bzw. Fragmente von solchen.
Drei Holzkohleproben wurden für eine 14C-Datierung (AMS) herangezogen und erbrachten Alter (2 sigma, 95 % Wahrscheinlichkeit) von cal BC 5290 - 5050 (Beta 105503), cal BC 5255 - 4940 (Beta 105505) und cal BC 4805 - 4515 (Beta 105504). Die Bergbauaktivitäten bei Bad Sulzburg lassen sich demnach in die Zeit um 5.000 v. Chr. und damit in die Zeit der Bandkeramischen Kultur am Oberrhein stellen. Mit dieser frühen Datierung ist der Hämatitbergbau von Bad Sulzburg der bislang älteste nachgewiesene Untertage-Bergbau in Deutschland und steht aus kulturgeschichtlicher Sicht am Anfang der organisierten bergmännischen Gewinnung von mineralischen Rohstoffen in Mitteleuropa.
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