Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität Freiburg

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Das Glockenbecher-Phänomen
Ein Seminar

von Anja Stadelbacher und Marion Benz

Im Sommersemester 1992 und im Wintersemster 1993/94 fanden am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg zwei Seminare statt, in denen das Glockenbecher-Phänomen von Grund auf neu erforscht werden sollte. Dazu arbeiteten 20 StudentInnen unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Strahm sowohl die gängigen Theorien als auch die regionalen Funde und Befunde auf.
Die Zusammenstellung dieser Arbeiten liegt nun vor:
»Das Glockenbecher-Phänomen - Ein Seminar« beinhaltet eine umfassende Forschungsgeschichte und Synthese sowie eine detaillierte Aufarbeitung der regionalen Gruppen. Ergänzt werden diese regionalen Übersichten durch eine umfangreiche allgemeine Literaturliste und eine Zusammenstellung aller relevanter C-14-Daten.
Somit ermöglicht das Werk (409 Textseiten + 145 Seiten Abbildungen) nicht nur einen schnellen Einstieg, sondern bietet auch für wissenschaftliche Arbeiten eine solide Basis (siehe Inhaltsverzeichnis).

Die außergewöhnlichen Charakteristika des Glockenbecher-Phänomens (GBP) regen seit über hundertzwanzig Jahren Forscher aus ganz Europa zu den unterschiedlichsten Interpretationen an. Je nach Zeitgeist und theoretischem Ansatz wurden aus dem »reisigen Völkchen« der Glockenbecherleute überlegene Krieger, indogermanische Eindringlinge, nomadisierende Zigeuner, Metallprospektoren oder friedliche Bauern, sofern denn die Existenz eines Glockenbechervolkes nicht völlig geleugnet wurde. Neue Erkenntnisse zu Einzelaspekten wie zur Siedlungsweise, Chronologie oder zur Metallurgie motivierten immer wieder, neue theoretische Modelle zu entwerfen oder alte erneut aufleben zu lassen. In den letzten Jahren scheint sich die Forschung jedoch auf bestimmte Thesen festgefahren zu haben, auch wenn deren hypothetischer Charakter offensichtlich bleibt.

Kennzeichen der heutigen Forschungssituation sind die immer weiter auseinander driftenden Forschungsansätze, wobei den theoretischen Modellen der Processual- und der Post-Processual Archaeology die traditionelleren deskriptiven Arbeiten gegenüberstehen. Die festzustellende Stagnation ist nicht zuletzt darauf zurück zu führen, daß beide Lager bestrebt sind, eher Wurzeln als Brücken zu schlagen.

Wertung und Konsequenzen eines Seminars

Das »Cremade-Modell«

 

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