Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität Freiburg

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Römischer Kupferbergbau in Deutschland:
Neue Ausgrabungen am Emilianusstollen in St. Barbara (Saarland)

von Andreas Brunn

Unterer Emilianus-Schacht und Stollen

Blick in den unteren Emilianus-Stollen

Bei der Freilegung des Stollenvorplatzes wurde 1966 ein zweiter Schacht ("Unterer Emilianusschacht") entdeckt, der in ca. 7 m Tiefe in den "Unteren Emilianus-Stollen" mündet. Dieser verläuft etwa in gleicher Richtung wie der obere Stollen, hat jedoch ein wesentlich stärkeres Gefälle. Etwa 15 m nördlich des Schachtes endet die untere Sohle an einer sehr gut erhaltenen Ortsbrust. Aufgrund des Gefälles ist dieser höhergelegene Bereich nördlich des Schachtes weitgehend frei von den schlammigen und sandigen Sedimenten, mit denen der restliche Stollen bis zu 2/3 der Höhe verfüllt ist. Der größte Teil des Stollens südlich des Schachtes steht unter Wasser, weil das Mundloch verschüttet ist. Da der Wasserpegel niederschlagsabhängig ist, kann der Stollen unter günstigen Umständen etwa 15 m weit in Richtung des vermuteten Mundloches eingesehen werden.

Im Frühjahr und Sommer 1993 wurden die gesamte Anlage und das umgebende Areal neu vermessen. Dabei zeigte sich u.a., daß der untere Stollen mit etwa 10deg. ein wesentlich stärkeres Gefälle aufweist, als dies aus den bisher vorliegenden Plänen zu entnehmen war. Im zugänglichen bzw. einsehbaren Teil des Stollens verläuft er in völlig gerader Richtung, so daß sein weiterer Verlauf anhand der Detailvermessung des Geländes auf eine Karte projiziert werden. Das Mundloch würde demnach im Bereich der westlichen Haldenzunge wenige Meter oberhalb einer Felskante liegen. Während sich an der bezeichneten Stelle allerdings keine topographischen Hinweise auf einen verschütteten Grubeneingang finden, ist das an einer anderen Stelle am Fuß dieser Felswand der Fall.

 

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