Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität Freiburg

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Römischer Kupferbergbau in Deutschland:
Neue Ausgrabungen am Emilianusstollen in St. Barbara (Saarland)

von Andreas Brunn

Erste Ausgrabungen

In den 1960er Jahren wurde unter der Leitung des damaligen Landeskonservators Dr. Reinhard Schindler erstmals eine systematische Ausgrabung durchgeführt, um das zur Inschrift gehörende Bergwerk zu lokalisieren und zu erforschen. [5] Auf seine Anregung hin kaufte der Landkreis Saarlouis das Gelände an, um den Stollen als Denkmal zu erhalten und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In den folgenden Jahren wurden die Arbeiten durch Bergassessor a.D. Hans-Günter Conrad, Direktor des Deutschen Bergbaumuseums Bochum (DBM) und Bergleute des Museums fortgeführt. [6] Nach Abschluß der Grabungen erfolgte schließlich 1976 die Absicherung des Emilianusstollens und der Ausbau als Besucherbergwerk durch die Saarbergwerke AG. [7]

Die Entdeckung eines weiteren römischen Stollens ("Stollen Bruss") am Hansenberg ist G. Müller zu verdanken. [8] Er war in den 60er Jahren zusammen mit W. Barth durch den verstürzten Eingangsbereich in die Grube eingedrungen und hatte einen Plan aufgenommen. 1992/93 konnte Dr. N. Engel zusammen mit dem Heimatverein Wallerfangen und dem DBM das Mundloch freigraben und das stark zusitzende Wasser durch ein Drainagerohr ableiten. Das Mundloch erwies sich als mannshoch und entsprach in allen Details den beiden Stollen des Emilianus-Bergwerks. Ohne bergmännischen Ausbau werden weitere Forschungen in diesem System nicht möglich sein, da es wenige Meter hinter dem Mundloch verbrochen ist. Die Untersuchungen erscheinen aber vielversprechend.

 

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