Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität Freiburg
Römischer Kupferbergbau
in Deutschland: |
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von Andreas Brunn |
Durch die montanarchäologischen Ausgrabungen im Sommer 1993 konnte der bisherige Kenntnisstand über das hochrangige Industriedenkmal Emilianusstollen um wichtige Informationen ergänzt werden: Erstmals wurde die dem Stollen vorgelagerte Bergehalde archäologisch untersucht und ihre Zugehörigkeit zum römischen Bergwerk nachgewiesen. Durch die Sümpfung des Schachtes wurde Spekulationen über eine eventuell vorhandene dritte Sohle die Grundlage entzogen. Die Freilegung eines Streckenabschnittes in der zweiten Sohle erbrachte neben Informationen über Querschnitt und Vortriebstechnik auch wichtige Erfahrungen bezüglich der archäologischen Grabungstechnik unter Tage. Auch wenn das Mundloch des unteren Stollens in dieser Kampagne nicht gefunden wurde, ergaben sich dennoch durch das Ausschlußverfahren Ansatzpunkte für künftige Untersuchungen. Es konnte gezeigt werden, daß der heute als Besucherstollen zugängliche Bereich nur ein kleiner Teil des ehemaligen Kupferbergwerkes ist und daher einen unzureichenden Eindruck vom Umfang römischer Bergbautätigkeit vermittelt, der der Bedeutung dieses einzigartigen Industriedenkmals nicht angemessen ist. Wünschenswert ist daher die vollständige Freilegung des unteren Stollens und seine Einbeziehung in das Besucherbergwerk. |