Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität Freiburg
Römischer Kupferbergbau in Deutschland: |
---|
von Andreas Brunn M.A. |
Forschungsgeschichte und Bedeutung Der Emilianusstollen im saarländischen Dorf St. Barbara (Gde. Wallerfangen) ist das am längsten bekannte Zeugnis römischer Bergbautätigkeit in Deutschland. Der als Besucherbergwerk erschlossene Kupfererzbergbau aus dem 2./3. Jh. n. Chr. liegt am steilen Südhang (300 m NN) unterhalb von St. Barbara und ist über einen etwa 150 m langen Fußweg von der Hauptstraße aus zu erreichen. Die Umgebung des Stollenmundloches befindet sich im Besitz des Kreises Saarlouis, der das Bergwerk als bedeutendes technisches Denkmal dem Publikum zugänglich machte. Der Hang ist durch mehrere Geländekanten, -aufhöhungen und Terrassen gegliedert. Ebenfalls deutlich zu erkennen ist eine durch einen Erosionseinschnitt zweigeteilte Bergehalde unterhalb des Stollens. Um dieses einzigartige Industriedenkmal möglichst vollständig dokumentarisch zu erfassen, wurde hier in den Sommermonaten 1993 im Auftrag des Institutes für Montanarchäologie des Deutschen Bergbaumuseums Bochum (Prof. Dr. G. Weisgerber) erneut mit bergbauarchäologischen Untersuchungen begonnen, nachdem sowohl das Staatliche Konservatoramt, Abt. Bodendenkmalpflege, als auch der Kreis Saarlouis dem Unternehmen zugestimmt hatten. Insbesondere die bisher weitgehend unerforschte zweite Sohle des Bergwerkes sollte erstmals genauer untersucht werden. [1] In Deutschland ist römischer Bergbau an mehreren Orten nachgewiesen, so z.B. in der Eifel, in Rheinland-Pfalz, im Schwarzwald und in der Region um Wiesloch, um nur einige zu nennen [2]. Häufig wurden die entsprechenden Lagerstätten im Mittelalter und in der Neuzeit zum wiederholten Male ausgebeutet, wobei ältere Gruben meist ganz oder teilweise der Zerstörung anheim fielen. Römische Bergbauphasen können daher oft nur noch aufgrund von Gezähespuren, Haldenfunden (Keramik, Gezähe etc.) oder mineralischen bzw. metallurgischen Funden (Erzstücke, Schlacken) in Siedlungen erschlossen werden. |